Der Kummer, der nicht spricht, 

nagt leise an dem Herzen, bis  es bricht.

William Shakespeare (1564-1616)


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„Dein Hund liebt Dich bedingungslos,

deshalb ist es Deine Verantwortung

ihn bedingungslos zu schützen!“

Nicky Brühl

 



Haustiere gegen die Einsamkeit

 

Der Verlust des Partners, ob wegen Trennung, Scheidung oder Tod, wirft viele Menschen komplett aus der Bahn. Auf einmal ist man nicht mehr „ein Paar“, sondern man ist gezwungen nun allein durchs Leben zu gehen. Man wacht morgens allein auf, frühstückt allein und beginnt seinen Tag, ohne einen gemeinsamen Plan fürs Mittagessen oder die Abendgestaltung. Gerade an Wochenenden, wenn man nicht von der Arbeit abgelenkt ist, fällt es vielen schwer mit dem Alleinsein umzugehen.

 

Ganz besonders für ältere Menschen kann es ratsam sein ein Haustier (insbesondere eine Katze, oder einen Hund) bei sich aufzunehmen, denn oft gibt ihnen die neue Aufgabe wieder das Gefühl nützlich zu sein und gebraucht zu werden. Ein weiterer positiver Effekt, den man beispielsweise bei Hundebesitzern finden kann ist, dass durch die nötigen Spaziergänge eine Brücke zur Außenwelt geschaffen wird, die eventuell sonst nicht so ausgeprägt wäre. Es können viel mehr Gespräche mit anderen Hundebesitzern, Nachbaren usw. stattfinden, als ohne Hund, natürlich auch bei jüngeren Menschen, die sich lieber zurückziehen.

Aber auch die Katze kann für viele Menschen, die sonst niemand zum Reden haben, ein wertvoller Gesprächspartner sein, auch wenn sie nicht mit ihrer Stimme, aber doch auf ihre Art antworten kann.

 

Aus der Psychologie weiß man, dass Haustiere, insbesondere Hunde und Katzen, auch gegen Depressionen, Traurigkeit usw. sehr sinnvolle Lebensbegleiter sein können. Ganz besonders das Streicheln von Hunden und Katzen gilt als stimmungsaufhellend und kann Glückshormone ausschütten. Auch wenn Tiere allein nicht den menschlichen Kontakt ersetzen können, haben sie doch in den meisten Fällen eine sehr positive Auswirkung auf die Psyche ihrer Besitzer.

 

Egal in welchem Alter man sich mit der Anschaffung eines Haustieres beschäftigt, einige wichtige Punkte sollten schon berücksichtigt werden und passen, bevor man diesen Schritt geht. Gerade zu Beginn der Corona-Pandemie haben sich viele Familien vorschnell und unüberlegt ein Tier ins Haus geholt, vor allem junge Hundewelpen. Die Folge ist nun, dass viele dieser Junghunde nicht richtig erzogen und sozialisiert wurden, zum einen, weil die Hundeschulen geschlossen hatten und zum anderen, weil sie als Mittel gegen Langeweile für die Kinder dienen sollten, die es mit der Hundeerziehung oft nicht ganz so genau nehmen 😉.


Aber so ein Novum bleibt ja nicht lange ein Novum. Der einst niedliche Welpe ist nun zu einem lebhaften Jung-Hund geworden, der lange Spaziergänge und Spielzeiten an der frischen Luft braucht, egal ob die Sonne scheint, oder es regnet, oder schneit. Viele dieser Hunde landen jetzt im Tierheim, weil die Besitzer wieder arbeiten müssen, die Kinder wieder in die Schule gehen und der Hund nicht allein zuhause bleiben kann, weil er es nicht gelernt hat. Das ist tragisch und unfair dem Hund gegenüber, aber auch den Tierheimen gegenüber, die sich im Nachhinein um die Erziehung des Hundes kümmern müssen, damit er in eine Familie vermittelt werden kann, in der er nicht wieder Gefahrläuft im Tierheim zu landen.

 

Wenn aber alles gut durchdacht ist und man sich klar darüber ist, dass ein Hund oder eine Katze zum Beispiel auch mal zum Tierarzt muss und das sehr teuer werden kann; dass das Tier nicht ewig allein bleiben möchte; seine Gesellschaft, seine Spiel- und Spaziergehzeiten braucht und seiner Art entsprechend gehalten werden möchte, dann sollte das neue Familienmitglied auch ein wertvoller Partner für den neuen Besitzer werden können und die Anschaffung für beide Seiten eine Bereicherung.

 

Meine Hunde und auch alle anderen meiner Haustiere waren für mich in meinem Leben immer vollwertige Familienmitglieder. Besonders nach der Scheidung von meinem Mann vor über sieben Jahren hat sich bezüglich der Familiendynamik in meinem Haus (der Papa ist ausgezogen) sehr viel verändert. Die Kinder sind jedes zweite Wochenende ab Donnerstag bei ihrem Papa und auch die Hälfte der Ferien. Mein neuer Lebensgefährte und ich sehen uns so oft es uns möglich ist, wohnen aber in getrennten Häusern, sodass ich sehr viel Zeit allein zuhause verbringe, da ich auch viel dort, oder in meiner Firma arbeite.

Mein Hund Cocoa ist für mich dabei eine sehr große Bereicherung. Sie kam zu uns vor der Pandemie als Welpe und hat, wie bei allen Hundebabys, unseren Alltag komplett auf den Kopf gestellt. Aber durch eine intensive Erziehung und einen gut durchdachten und geplanten Tagesablauf, ist die Fellnase aus unserer Familie nicht mehr weg zu denken.

 

Wenn ich jemand brauche, die mir zuhört, ist sie da. Wenn ich jemand zum kuscheln brauche, ist sie da. Wenn ich heimkomme, ist sie da. Wenn ich traurig bin, ist sie da und tröstet mich. Natürlich habe ich auch einen Freundeskreis, mit sehr lieben Menschen, die auch immer für mich da sind, aber die Freundschaft zu meinem Hund ist definitiv ein großer zusätzlicher Bonus in meinem Leben.


Zum Dank an meine Cocoa ist es ganz selbstverständlich meine Verantwortung dafür zu sorgen, dass auch sie alles bekommt und erleben darf, was ein Hund ihrer Art braucht und von mir einfordert. Und das nicht nur heute und morgen, sondern bis ans Ende ihres Lebens!


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